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4. Projektbeschreibung „Auf die Plätze, fertig, grün!“

Grundschule Königsbrück, H. Peter

30.03.2020


4.1 Darstellung der Ausgangssituation/ Zielsetzung

Wie lange dauert es, bis ein Kürbis reif ist? Was ist eigentlich Rosmarin und wofür verwende ich ihn? Darf ein Apfel Schorf haben oder muss er genau so groß und glänzend sein, wie Exemplare aus den Supermarktregalen?


All das könnten wir unsere Schülern über Google ect. herausfinden lassen, sie in den Supermarkt schicken...oder...„Auf die Plätze, fertig, grün!“: WIR TUN ES!

 

Leider haben zunehmend auch unsere Landkinder begrenzte Möglichkeiten, an der frischen Luft zu sein und die Mühen und Freude an Gartenarbeit zu erleben. Aber sie würden es gern!

 

Die Grundschule Königsbrück verfügt über verschieden große Rasenflächen. Es gibt zwei kleine Rabatten mit einigen Blühpflanzen und einen Apfelbaum. Die Schulkinder beobachten mit Spannung unseren kleinen Apfelbaum im Jahresverlauf. Bei der Pflege der Rabatten, schauen die Kinder oft neugierig zu und bieten spontan ihre Hilfe an. Es gibt eine große Anzahl von Kindern, die den Wunsch geäußert haben, dass es an unserer Schule eine AG „Schulgarten“ geben sollte.


Früher gab es das Unterrichtsfach Schulgarten. Heutzutage wird das Thema Schulgarten in kleinen Teilgebieten im Sachunterricht abgehandelt. Hierbei können beispielsweise nur Mini-Projekte, wie das Wachsen von Feuerbohnen unter verschiedenen Lebensbedingungen oder das Aussehen von Kresse realisiert werden.


Im Rahmen der sächsische Schulordnung Grundschule vom 01.08.2018, sind Grundschulen dazu aufgefordert, Kinder individuelle Förderangebote, die zur ganzheitlichen Förderung beitragen, zu unterbreiten. Diese Förderung lassen wir unseren Schulkindern durch ein sogenanntes Förderband zukommen. Hierbei werden alle Kinder einer Jahrgangsstufe in Kleingruppen von 6-8 Kindern in speziellen Angeboten im Rotationsprinzip gefördert. Ab kommenden Jahr soll auch das Förderangebot „Grüner Daumen“ für die Schüler zur Verfügung stehen. Deshalb wurde die Projektidee: „Auf die Plätze, fertig, grün!“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, ein Stück Rasen zu einem Schulgarten ausbauen und nachhaltig nutzen. Somit soll aus einer brachen Rasenfläche eine kleine grüne Oase für Menschen und Insekten werden.


4.2 Erläuterung zum geplanten Projekt/ Zuordnung

Das Bild des ländlichen Raumes ist gezeichnet von Gärten mit Bäumen, Sträuchern, Obst- und Gemüseanbau sowie Blumenbeeten. Auch wir als Schule im ländlichen Raum wollen unseren Beitrag leisten, die Gestaltung und Entwicklung ländlich geprägter Orte voranzutreiben und damit zur Verbesserung unserer Lebensverhältnisse am Ort Schule als Lebens- und Lernraum beitragen.


Den Interessenlagen unserer Schüler zu folgen und Interesse für Garten und Natur zu wecken, sehen wir als wichtige Aufgabe schulischer Förderung an, um die ganzheitliche Förderung der Schulkinder voranzutreiben. Der Aufbau eines ökologisch nachhaltigen Schulgartens mit Beeten, Blüh- und Naschsträuchern sowie eine Wildblumenwiese sind den Zielen des LES der Region Dresdner Heidebogen im Handlungsfeld Bildung und im weitesten Sinne der nachhaltigen Landnutzung zuzuordnen.

 

Konkret sollen auf dem Rasenstück zwischen Schul- und Hortgebäude drei Hochbeete, eine Kräuterspirale sowie eine Wildblumenwiese entstehen. Im Rahmen des Förderunterrichtes können alle Schüler in Kleingruppen an der Bewirtschaftung im Jahresverlauf teilhaben. Es sollen heimische Obst- und Gemüsesorten angebaut, gepflegt und geerntet werden. Auch die Verarbeitung erfolgt im Zuge des Förderunterrichts „Grüner Daumen“. Unter Anleitung von Lehrkräften werden Kräuter, Obst- und Gemüse ausgesät, vorgezogen und eingepflanzt. Dazu wird den Kindern Wissen über Wachstumsbedingungen, Pflege von Pflanzen und Gartengerätekunde vermittelt. Die Kinder erlangen Kompetenzen im Umgang mit Gartengeräten und Pflanzen sowie im gemeinschaftlichen Handeln in der Kleingruppe. Unterstützt wird das Projekt sowie der Förderunterricht durch die Dipl.-Gartenbauingenieur Frau Almut Dietze, Haselbachtal. Um die Pflege durchführen zu können, soll auf der Fläche ebenso ein Gerätehäuschen, ein Komposter sowie ein Tisch mit zwei Bänken Platz finden. Eine Gießpatenschaft in den Sommermonaten ist angedacht.

 

Unabhängig von der Errichtung des Schulgartens wird in der Projektwoche der Grundschule im Mai 2020 zum Thema Bienen ein großes Insektenhotel in Zusammenarbeit mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst, NSG-Verwaltung Königsbrücker Heide entstehen und an diesem Standort aufgestellt werden. Außerdem erfährt die Schule durch das Projekt „Wir pflanzen für die Zukunft“ der Igepa-Großhandel GmbH, Niederlassung Ottendorf-Okrilla Unterstützung mit Blühpflanzen und Sträucher, die teilweise auch an diesem Standort eingepflanzt werden sollen. Das Insektenhotel und die Sträucher ergänzen die Projektidee des Schulgartens und runden es ab.


4.3 Erwartete Ergebnisse

Die Projektidee gilt als umgesetzt, wenn alle Hochbeete errichtet worden sind und zur Nutzung freigegeben werden. Eine kleine Kräuterspirale lädt dazu ein, Kräuter zu züchten, zu sammeln und z.B. zu einem frischen Kräuterquark zu verarbeiten oder für den Winter zu trocknen, um Kräutertee zu kochen. Alle Produkte werden selbst gezogen, gepflegt, geerntet und verarbeitet. Dieses Produkt orientierte Lernen macht Lernerfolge für alle sichtbar. Es schafft Lernfreude, stärkt das Selbstwertgefühl eines jeden einzelnen Kindes und das Wir in der Gemeinschaft.


Auf der Wildblumenwiese tummeln sich allerlei Insekten und bestäuben Pflanzen aller Art. Im Gerätehaus sind alle Gartengeräte untergebracht und stehen zur Nutzung bereit. Die Kinder erlernen den sorgsamen Umgang mit Arbeitsgeräten. Der Tisch und die Bänke dienen dazu, Absprachen mit den Kindern zu treffen, Wissen zu vermitteln und zu verweilen. Die Oase dient auch als Rückzugsort und verschafft den Kindern Entspannung im Schulalltag. Außerdem wirkt der Schulgarten anregend und Ideen gebend auf andere Unterrichtsfächer und lädt zur fächerübergreifenden Nutzung ein.

 

Ist-Zustand: Rasen zwischen Hort- und Schulgebäude